Blumen und Gemüse zum Selberernten

Nach zwei Jahren Blumen und Gemüse zum Selberernten möchte ich mich heute mal bei unseren Kunden bedanken: Ihr macht unsere Arbeit schön! Als wir angefangen haben, einen öffentlichen Bauerngarten auf unserem Acker anzulegen, waren wir nicht sicher, ob unsere Idee funktioniert und realisierbar ist. Aber was hatten wir zu verlieren? Außer Saatgut, viel Begeisterung und Arbeitswille war der Einsatz eher entspannt. Wir hatten mit argwöhnischen Blicken gerechnet. "Jetzt spinnen sie völlig." "Das können die niemals sauber halten." "Hier kommt doch niemand vorbei." So und ähnlich stand es manchen auf der Stirn, wenn sie mit uns sprachen. Auch sehr schön war der abendliche Miefelverkehr, der manchen Berufskollegen im Schneckentempo bei uns vorbeifahren ließ. Es war uns eine Ehre!

Wir freuen uns über jeden, der sich für unsere Arbeit interessiert. Landwirtschaft lebt von und mit der Vielfalt und wir haben uns halt nicht für weiter, höher, schneller entschieden, sondern für genau unseren Weg. Kein Biobetrieb, aber auch nicht typisch konventionell. Vielleicht macht genau das den kleinen Unterschied. Geben muss es alle Varianten, manchem ist es einfach Wurscht, ob die Sau im Hochhaus oder auf der Weide lebt. Mal überspitzt dargestellt.

Auf jeden Fall freuen wir uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen gerade im Bezug auf unser Feld zum Selberernten. Kleine Zettelchen in der Kasse mit lobenden Worten, strahlende Kinder, die mit Genuss direkt vor Ort ihre Gurke knabbern und so viele schöne, freundliche Gespräche am Acker - genau das macht einen Tag rund und schön!

 

Einen ganz besonderen Brief haben wir Ende Oktober im Kassenhäuschen gefunden. Als Schulkind war ich oft Gast im Haus der Schreiberin, seid fast dreißig Jahren war der Kontakt eingeschlafen. Im Sommer standen wir irgendwann auf dem Acker voreinander und mir wurde die Frage gestellt."Bist du es Rita?!" Ja, ich bin es! Wir unterhielten uns eine ganze Zeit, dann ging jeder wieder seiner Wege. Und nun dieser schöne Brief in unserer Kasse:

Als wir ihn am Feld das erste Mal gelesen haben, sind mir tatsächlich ein paar Tränen der Rührung und Dankbarkeit durch das Gesicht gekullert. Danke Reni!

Dieser Brief und die vielen anderen schönen Momente im abgelaufenen Erntejahr sind Motivation und Ansporn für uns. Wir versuchen gerne, Wünsche und Anregungen wahrzunehmen und umzusetzen. Unser Feld wächst weiter! Und für alle, die sich um unser Wohlergehen sorgen: Ja, wir verdienen sogar Geld mit dem Feld zum Selberernten. Keine Unmengen, aber es rechnet sich. Auch das verdanken wir unseren Kunden, die größtenteils mehr als ehrlich sind.

 

Wir sind gespannt auf das neue Erntejahr, das je nach Wetterlage wahrscheinlich im März 2020 startet und freuen uns auf alle Interessierten (egal, ob ihr nur mal gucken wollt oder ernten möchtet). Kommt gerne vorbei und genießt unser Feld zum Selberernten!

 

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