Der Mais ist wieder da! Und wie kommt er in die Erde?!

Vorhin war ich am Maisacker vor unserem Hof. Er ist wieder da und wächst mit jedem Regenschauer und dem warmen Wetter schnell in die Höhe. Aber wie kommt der Mais in den Boden? Und worauf müssen wir achten? Ich möchte euch mal zeigen und erklären warum Mais Dünger braucht und so einiges anderes.

Im Rahmen der Fruchtfolge auf unseren Flächen (wir bauen Wintergerste, Winterweizen, Raps und Mais an) haben wir schon im letzten Jahr entschieden, auf welchen Ackerstücken in diesem Jahr Mais wachsen soll. Es sind drei Flächen geworden. Eine liegt direkt am Hof, zwei befinden sich auf der anderen Seite der B51. Jede Fläche bringt andere Grundvorraussetzungen mit: Die Bearbeitung wird von uns individuell an die Böden angepasst. Anhand der Nährstoffanalyse können wir sehen (eigentlich sieht Lothar  das!) welche Nährstoffe dem Boden für den Maisanbau fehlen. Zuerst muss der Acker vorbereitet werden. Wir fahren den Mist unserer Tiere auf die Flächen und grubbern anschließend. Dann fahren wir Gülle, entweder eigene oder von andern Betrieben. Egal ob Mist oder Gülle, für beide Sachen gibt es offizell erstellte Nährstoffanalysen.

Wieder wird der organische Dünger eingearbeitet. Die Fläche am Hof wird gepflügt, die anderen kommen mit einer oberflächlichen Bodenbearbeitung aus. Je nach Bodenbeschaffenheit kommt jetzt die Feinarbeit: In diesem Jahr kamen unsere Wiesenwalze und eine Komination aus Ringelwalze und Rüttelegge zum Einsatz.

Auf den folgenden Bildern bekommt ihr einen Eindruck von der Maislandvorbereitung.

Ende April haben wir dann den Mais gelegt. Richtig, es heißt legen und nicht sähen oder pflanzen. Wir leihen uns das Legegerät vom Maschinenring Haaren. Eine eigene Maschine würde sich für uns nicht lohnen.

Im Vorfeld hat Lothar errechnet, welcher und wieviel Dünger noch auf den jeweiligen Stücken nach Mist- und Güllefahren gebraucht wird, damit der Mais gut gedeit. Hier ein paar Eckdaten zum Nährstoffverbrauch: Pro Hektar (das sind 10000 qm) benötigt der Mais ca. 190 kg Stickstoff, 90 kg Phosphor und 210 kg Kali. Wir haben entsprechend den Dünger bei der Genossenschaft vormischen lassen. Mais hat also, um groß zu wachsen und viel Masse erzeugen zu können, einen hohen Bedarf.

Wir legen unseren Mais mit Unterfussdüngung, das bedeutet das der Dünger direkt an der Pflanze wirken kann und nicht im ungünstigsten Fall auf der Erdoberfläche durch die Sonneneinstrahlung oder mangels Regen seine Wirksamkeit verliert. Pro Hektar legen wir ca. 84000 Körner im Reihenabstand von 75 cm. Das Saatgut wird gebeizt geliefert und ist dadurch wiederstandsfähiger gegen Schimmelpilze, verschiedene Schädlinge und weitere ungünstige Einflüsse. Die Beize hat einen Nachteil: Die Abluft beim Legen ist bienengefährlich. Allerdings wird bei dem Gerät, welches wir benutzen, die Abluft direkt in den Boden eingebracht.

Jetzt, ungefähr drei Wochen nach dem Legen, erfolgt noch eine Pflanzenschutzmassnahme. Wenn der Mais in der Entwicklung zwischen dem dritten und sechsten Blatt steht, wird die Fläche mit einem Herbizid, das gegen Konkurrenzkräuter und -gräser wirkt, behandelt. Unser Mais würde sich ansonsten schlechter entwickeln, da er viel Energie gegen die Konkurrenzpflanzen aufbringen müsste.  Dann brauchen wir nur noch Sonne und ausreichend Regen, damit der Mais im Herbst siliert werden kann.

So klein ist unser Mais

aktuell, im Spätsommer kann er

je nach Wetter- und

Wachsbedingungen

über drei Meter hoch sein. Da

bekanntlich Länge meistens auch

was mit Breite zu tun hat,

liegen die Reihen weit auseinander,

damit der Mais sich entwickeln kann.

 

 

Kleiner Nachtrag: So ist es in der Landwirtschaft. Die Pflanzenschutzmaßnahme im Mais musste bis Ende Mai warten. Auf dem ersten Bild seht ihr eines unserer Maisstücke, das pfluglos bearbeitet wurde. Der Druck durch Bei- und Unkräuter ist groß und die Maispflanzen sind kaum zu erkennen. Das zweite Bild habe ich vor unserem Hof gemacht. Dieser Acker wurde gepflügt vor dem Maislegen. Doch auch hier wächst alles andere genauso schnell wie der Mais.

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