Einmachen wie bei Mama...

Gurken, Stachelbeeren und Co.

Heute morgen war meine Nachbarin bei mir. Wir sinnierten über die gute, alte Zeit, eigentlich jedoch mehr über Gerüche und Geschmäcke aus unserer Kindheit und Jugend. Der Duft des ersten Apfelkuchens im August von frischen Äpfeln. Die Säure von eingemachten Stachelbeeren oder der Geschmack von frischer Konfitüre auf einem leckeren, selbstgebackenen Weißbrot. Herrlich! Bohnen abknipsen mit der ganzen Familie, dazu Limonade, vor dreißig oder vierzig Jahren war so ein Getränk kein Alltag, sondern etwas Besonderes. Erbsen döppen, nach einiger Zeit taten die Finger weh und da standen noch drei Kartoffelkörbe voll mit Erbsen. Damals ein Graus, heute eine wunderschöne Erinnerung an Familie und Zusammensein. In diesem Augenblick erreicht mich auch wieder dieses warme "Zuhausegefühl"  und eine innere Zufriedenheit. Im Herbst guckte mein Vater stolz unsere Einmachregale an und freute sich über einfache Dinge wie Birnen, Pflaumen oder Gurken. Mir beschert das im Nachhinein eine schöne Erinnerung an eine einfache, aber glückliche Kindheit. Heute sagt man, die Homebase stimmt, oder man redet davon, das jemand geerdet ist. Ich bin happy, wenn alle anderen gerne das Eingemachte essen und meine Gedanken manchmal ins Früher abzwitschern dürfen...aber warum auch immer - jetzt wird eingemacht!

Als erstes machen wir uns an die Gurken ran, auf Wunsch einer einzelnen Dame aus meiner Nachbarschaft. Viel Spaß beim Waschen, Zwiebeln schneiden und zukochen!

Eingelegte Gurken

15 kg kleine Gurken

ca. 2-3 Handvoll Salz (Frauenhände!)

Wasser

3 Tüten Gurkengewürz

1 großes Bündel frischer Dill mit Blüten

7 kg Zucker

7 l weinwürziger Essig

7 l Wasser

ca. 1 kg Zwiebeln

Als Erstes wasche ich die Gurken grob im Waschbecken. Dann fülle ich 5 kg des Gemüses in einen Kopfkissenbezug mit Reisverschluss und gebe diesen in die Waschmaschine. Richtig gelesen! Das klappt super, ehrlich! Spülgang ohne Schleudern programmieren und auf Start drücken. Anschließend die Gurken wieder ins Waschbecken schütten und mit reichlich Wasser waschen, um den gelösten Schmutz abzuspülen.

Als Nächstes den Stiel und den Blütenansatz abschneiden und die Gurken in Wäschewannen verteilen und salzen. Mit Wasser aufüllen und kühl stellen.

Am nächsten Tag das Gemüse auf ein Sieb schütten. Einmachgläser (ich habe dieses Mal gut 40 Stück à 0,75l gebraucht) waschen und mit den Gurken bestücken. Die Gewürzmischung auf alle Gläser verteilen, den Dill waschen und in 2 cm lange Stücke schneiden, ebenfalls zu den Gurken geben.

Die Zwiebeln pellen, in Spalten zerteilen und: Rein ins Glas!

Aus Essig,  Zucker und  Wasser einen Sud kochen und die Gurken damit knapp bedecken.

Die Gläser nach Herstellerangaben mit Gummiringen und Klammern verschließen und im Einkochtopf kurz (wenige Minuten) auf 100°C erhitzen. Den Topf ausstellen und die Gläser etwas abkühlen lassen, dann rausnehmen und ganz erkalten lassen. Klammern abnehmen. Die eingelegten Gurken dunkel und nicht zu warm lagern. Vor dem Genuss ca. vier Wochen ziehen lassen.

Wir essen die Gurken gerne zum Abendbrot oder kleingeschnitten im Kartoffelsalat. Oder nachts beim Spiegeleieressen nach Landjugendpartys oder dem Erntefest in Haaren - lecker!!! Wobei, Zeltfeten besuchen wir heute nicht mehr so oft und wenn, dann in anderer Mission: Als Taxi für unsere Kinder. Aber das kennt ihr vermutlich auch?! In diesem Sinne: Geniesst den Duft von früher in eurer Küche und lasst es euch schmecken!

Weitere Rezepte hänge ich in den nächsten Wochen an diesen Blogbeitrag an, versprochen!

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